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Ohne seine Erfindung fährt kein Fahrstuhl -
"Wilhelm August Julius Albert"
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Die Probleme des Bergbaus bestanden zum einen in der Ver- bzw. Entsorgung des Wassers. Das natürliche Sickerwasser musste aus
den Gruben heraus. Dazu brauchte man sehr viel Aufschlagwasser für die Wasserkünst und außerdem wurden die Förder- anlagen
ebenfalls mit Wasserkraft angetrieben. Zum Anderen war die Instandhaltung der Födermittel sehr aufwendig und zum Teil auch
unpraktisch. Über einen sehr langen Zeit- raum hatte man die Erzkübel mittels Handhaspel und später mit der Kraft des Wassers
zu Tage befördert. Dazu gab es zwei Möglichkeiten. Beide hatten Vor- und Nachteile. Die eine war, den Kübel an ein
Naturfaserseil zu hängen. Diese Seile sind aber gegenüber der Feuchtigkeit, die im Bergbau herrscht, gegen den Abrieb
und die ständige Zugbelastung sehr anfällig. Es kommt zum Riss und den Schaden, den Bergleute dabei erleiden können und den
materiellen Schaden am Schachtausbau kann man sich leicht vorstellen. Dennoch, die Seile waren verhältnismäßig leicht und
kosteten nicht unnötig viel zusätz- liche Wasserkraft.
Die andere Möglichkeit war der Einsatz von Ketten. Die waren bedeutend haltbarer- es konnten auch schwerere Kübel gefördert
werden. Andererseits waren sie um vieles schwerer und nahmen entsprechend mehr Förderkraft in Anspruch.
Aber der richtige Mann zur richtigen Zeit findet auch eine Lösung.
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Am 24 Januar 1787 wurde "Wilhelm August Julius Albert" in Hannover geboren. Er sollte eigentlich, wegen seiner Begabung,
Musiker werden. Aber dazu hatte er keine Lust. "Albert" war schulisch sehr erfolgreich und konnte daher schon zu Ostern
1803 zur Uni- versität nach Göttingen gehen um Jura zu studieren. Die juristische Laufbahn begann dann im November 1806 als
Auditor bei den Bergämtern in Clausthal und Zellerfeld.
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1809, damals unter westfälischer Verwaltung, wurde "Wilhelm August Julius Albert" zum "Ingenieur en chef" und "Divisions-
Sekretär" der "Harz-Division" ernannt. 1814 wurde er "Vorsitzender des Bergamtes" (Zehntner) in Clausthal. Bis 1816 hat er das
Bergrech- nungswesen komplett neu geordnet. 1817 wurde "Albert" "Bergrath" und mit der Leitung des Berghaushalts und dem
Vorsitz des Justizbergamts beauftragt. Ein weiterer Posten kam 1821 mit dem "Administrator der Münze" hinzu.
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Bild aus:Wikipedia
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Im Jahr 1825 wurde "Albert" "Oberbergrath" und als Mitglied der Ständeversammlung wurde er 1832 - 1833 nach Hannover dele- giert.
Als der damalige Berghauptmann verstarb ging auch die gesamte Leitung des hannoverscheb Harzes auf "Wilhelm August Julius
Albert" über.
"Albert" hatte eine unerschöpfliche Arbeitskraft und Willensstärke gepaart mit reichen Kenntnissen und Erfahrungen auf allen
Gebie- ten. So war wohl, neben vielen Neuerungen die er in seinem Ver- waltungsbezirk einführte, die Erfindung und erfolgreiche
Anwen- dung
des "Drahtseils" 1834 seine größte Leistung. Das ab 23. 7. 1834 auf der "Caroline" unter Betriebsbedingungen erste eiserne
Förderseil erbrachte den überzeugenden Beweis seiner Überle- genheit. Sofort wurde begonnen, alle Hauptschächte des Oberhar- zes
damit auszurüsten. Es kam dadurch nicht nur zu einer starken Reduzierung der Kosten sondern auch zu bedeutenden Steigerung
der Sicherheit im Schacht. Bis 1843 wurden allein in Clausthal jährlich 15.000 m zwölfdrähtige Seile und große Mengen
schwä- chere Seile in Handarbeit hergestellt.
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Nun ist die Drahtseilherstellung damals nicht eine reine Übernahme der Technik der Naturfaserseilherstellung gewesen.
Es gehörten auch Experimente mit der Beschaf- fenheit der Ausgangsdrähte dazu. Zu dieser Zeit war man also schon in der Lage
in den Hütten hochwertige Drähte herzustellen. Das ist die Grundvoraussetzung für Versuche, Drahtseile herzustellen, zu testen
und erfolgreich einzuführen.
Um diesen ganzen Aufgabenkomplex muß sich "Wilhelm August Julius Albert" neben seiner hauptamtlichen Tätigkeit auch noch
gekümmert haben.
Ein Modell, das die Seilherstellung zeigt, können Sie im "Oberharzer Bergwerksmuseum" in "Clausthal-Zellerfeld"
besichtigen. Das Museum befindet sich in der "Bornhardstraße 16" und ist täglich von 10 - 17 Uhr geöffnet.
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Mit 59 Jahren starb "Wilhelm August Julius Albert am 4. Juli 1846 in Clausthal. Er wurde auf dem Alten Friedhof in Clausthal
beigesetzt.
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Die Einführung des Drahtseils im Mansfelder Kupferschieferbergbau
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Der "Verein der Mansfelder Berg- und Hüttenleute e. V." hat im "Mansfeld Echo" (Augabe 2/2009) einen längeren Artikel zu diesem
Thema veröffentlicht. Der Artikel ist die Grund- lage für diesen kurzen geschichtlichen Abriß.
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Im Mansfelder Kupferschieferberbau wurden um 1740 nur für die Schachtförderung etwa 12.000 bis 16.000 manuell gefertigte
Hanfseile benötigt! Das Seilerhandwerk im Mansfel- der Land war also im 18. Jahrhundert gut entwickelt. Dazu trug auch die
Innungsordnung der Seiler und seit etwa 1693 auch das alleinige Recht der örtlichen Seiler, den Seilbedarf der Bergbaubetriebe
zu decken. Seile bis zu 220 m Länge.
Dazu bedurfte es einer gehörigen Anzahl Seilermeister. Zu dieser Zeit gab es allein in Eisleben neun Seilermeister mit fünf
Gesellen. Ein Geselle,der Seilermeister werden wollte mußte erst auf die Wanderschaft gehen und seine Fähigkeiten unter Beweis
stel- len und nebenbei weitere Berufserfahrung sammeln.
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Jeder Schacht mußte ein "Seilhaushaltsprotokoll" führen. So auch der Schacht "Q", der in den Jahren 1799/1800, bei einer Teufe
von 114 m auf zwei Tag und Nacht belegten Has- peln, 14 neue Seile brauchte.
Seilermeister konnten durch qualitativ hochwertige Arbeit sehr wohlhabend werden.
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Die Qualität und Nutzungsdauer der Seile wurde zunehmend genauer überwacht, denn die Einsatzbedingungen wurden immer schwieriger
- die Schächte wurden tiefer und Seilrissen traten öfter auf. Es sollten also nur noch Seile bester Qualität zum Einsatz kommen.
Mit Dekret vom 5. 7. 1831 verlangte der Geschworene Bolze, dass auf Schacht Ziervogel des Schafbreiter Reviers eine Vorrichtung
zum zerstörungsfreien Prüfen aller neuen Förderseile zu installieren sei. Einer der ersten Vorschläge dieser Art im Bergbau.
Maschinen-Oberinspektor der Mansfelder Gewerkschaft, Franz Carl Richards, machte ebenfalls Vorschläge um den Problemen mit den
Hanfseilen entgegen zu wirken. So schlug er vor, für die Dampfgöpelseile des Bücklingschachtes je Litze nicht 110 sondern 125
Fäden zu wählen. Er ging davon aus, dass dadurch die Seilsicherheit für etwa vier Jahre gewährleistet sei.
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Also 1834 hatte Julius Albert das Drahtseil erfunden. Nach dem er damit Erfolgreich war hat er 1835/37 seine Erkenntnisse und
positiven Ergebnisse in der Fachliteratur veröffent- licht. Seilproben wurden kostenlos zur Verfügung gestellt und Förderseile
zum Selbst- kostenpreis anderen Bergverwaltungen geliefert.
1837 bestellte das Bergamt Eisleben zwei Seile je 180 m Länge.
Der Wassermannschacht bei Wimmelburg hatte 1837 mit 120 m seine Endteufe auf dem Kupferschieferflöz erreicht. Es wurde ein
zweispänniger Pferdegöpel aufgestellt und mit diesen neuen Seilen belegt. Nach 2,5 Jahren wurde eine beachtenswerte hohe
Förder- leistung ermittelt. Die Kosten der neuen Seile betrugen im Vergleich zu den Hanfseilen nur 25% bei gleichzeitiger
dreifacher Aufliegezeit.
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Im Mansfelder Kupferschieferbergbau ging der Wechsel vom Hanf- zum Drahtseil langsam voran. So kamen noch 1849 vier Hanfseile
der Seilermeister Florstedt und Schildhauer zum Einsatz.
Das erste Florstedter-Seil war 200 m lang und 100 Fäden stark und auf dem 94 m tiefen Wagfortschacht nach 61 Wochen durch
notwendige Kürzungen nur noch 100 m lang und so dünn geworden, dass es abgenommen werden mußte. Das zweite Seil war im 74 m
tiefen Lichtloch 30 des Zabenstedter Stollens nach 42 Wochen nicht mehr zu gebrauchen.
Das erste Schildhauer-Seil war auf dem 88 m tiefen Venusschacht 34 Wochen im Einsatz. Das zweite Seil hielt auf dem 94 m tiefen
Wagfortschacht nur 27 Wochen.
Dem Bergamt wurden aus dem Hirschwinkler Revier noch Ergebnisse von zwölf weiteren Schächten genannt. Einer Berechnung zur Folge
hielt ein Hanfseil bei einer durchschnitt- lichen Schachtteufe von 121,6 m und 197 Förderschichten 28,4 Wochen.
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Auch wenn man sagen kann, das der Einsatz des Hanfseils im Mansfelder Kupferschie- ferbergbau Mitte des 19. Jahrhunderts zu
Ende geht, so gab es doch gelegentlich Streit um die Wahl des Seils. 1859 stritt man sich, ob zur Förderung im Lichtloch 81
in Kloster- mansfeld ein Hanf- oder Drahtseil verwendet werden sollte. Man fürchtete den negativen Einfluß der Schachtwasser
auf das Drahtseil. Den Ausschlag für das Drahtseil gaben die sehr guten Erfahrungen bei der Schachtförderung im Müllerschacht
und die Tatsache, dass das Seil der Schmidschächterfahrkunst nach acht Betriebsjahren noch unversehrt war.
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Das Drahtseil war zum bewährten Maschinenelement geworden. Auch auf anderen Gebieten findet es Anwendung und ist nicht
mehr zu entbehren. Zum Beispiel beim Fahrstuhl.
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